Druse

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Weitere Namen der Krankheit

  • Coryza contagiosa equorum
  • Adenitis equorum
  • Kehlsucht
  • Stränglige
  • Pferderotz

Definition der Krankheit

  • Die Druse ist eine Pferdekrankheit und wird auch als Coryza contagiosa equorum oder Adenitis equorum bezeichnet. Diese sehr ansteckende Infektionskrankheit befällt die oberen Luftwege beim Pferd. Verursacht wird die Druse durch das Bakterium Streptococcus equi.
  • Die Lympfknoten im Kopfbereich (Unterkiefer, Ganaschen) sind das Ziel der Bakterien. Die Lympfknoten füllen sich mit Eiter und platzen nach einer gewissen Zeit auf, so dass der Eiter ausfließen kann. In diesem Stadium ist die Krankheit besonders ansteckend, da der Eiter sehr stark erregerhaltig ist.
  • Bis zu 10 Prozent der Pferde tragen Drusebakterien in den oberen Atemwegen.
  • Inkubationszeit 3 bis 14 Tage
  • bei einer Erkrankung ist meistens der ganze Stall betroffen
  • die Ansteckung erfolgt über direkten Kontakt im Maul- oder Nasenbereich oder durch mit Bakterien verunreinigte Gegenstände wie z. Bsp. Futtertrog
  • die Erkrankung kann bei Nichtbehandlung tödlich sein
  • bei rechtzeitiger und sorgfältiger Behandlung stehen die Chancen auf eine Heilung gut

Symptome der Krankheit

  • grünlich-gelblicher schleimiger Nasenausfluss (die Farbe kann variieren)
  • Husten
  • Fieber (bis 40,0 -41,5°C)
  • Appetitlosigkeit
  • Schläfrigkeit
  • geschwollene Lympfknoten im Kopfbereich (Unterkiefer, Ganaschen)

Welche Pferde sind besonders gefährdet

  • ältere Pferde (das Immunsystem funktioniert oft nicht mehr so gut)

Mögliche Ursachen und Auslöser der Krankheit

  • Bakterium Streptococcus
  • Stress
  • geschwächtes ImmunsystemPferde können den Erreger über Jahre in sich tragen, ohne das die Krankheit ausbricht. Kommen dann mehrere Faktoren zusammen wie z. Bsp. Stress oder einer Schwächung des Immunsystems kann es zum Ausbruch der Krankheit kommen.

Verlauf der Krankheit

  • zuerst ist das Pferd schlapp (stark beeinträchtigtes Allgemeinbefinden)
  • danach bekommt es zusätzlich Fieber und die Lympfknoten im Kopfbereich beginnen anzuschwellen und schmerzhaft zu werden
  • tarker quälender Husten anfangs ohne und später mit eitrigem grün-gelblichen Nasenausfluss
  • das außfließende Sekret verkleistert die Nüstern
  • die Druse-Bakterien siedeln sich in den Lympfknoten ab, welche sich mit Eiter füllen und nach einer Weile aufplatzen
  • bei Tieren, die bereits Kontakt mit Druse-Bakterien hatten, treten nicht unbedingt alle Symptome auf (außer Fieber)
  • durch die schmerzhaften Schwellungen am Kopf bekommen die Tiere Atemnot und Schluckbeschwerden

Was ist bei der Fütterung zu beachten

Pferden mit Druse fällt oftmals das Schlucken schwer. Daher sollte man ihnen „leicht rutschendes“ Futter anbieten, das gut rutscht und nicht eiskalt ist:

  • Mash oder eingeweichte Rübenschnitzel und Heucobs

Wie kann behandelt werden

  • unverzüglich den Tierarzt rufen sobald Fieber auftritt
    – er entnimmt eine Tupferprobe
  • betroffene Tiere isolieren –> Quarantänebox mit viel frischer, aber zug- und staubfreier Luft
  • medikamentöse Therapie durch den Tierarzt mit hochdosierten Penicillin-Präparate in Verbindung mit Mitteln zu Verbesserung des Allgemeinzustands

Kräuter und andere Hausmittel, die helfen können

  • Kartoffelbrei
    – fülle den warmen (nicht heißen) Kartoffelbrei in eine Plastiktüte und befestige diese mit einer Wolldecke am Hals des Pferdes, dort wo die geschwollenen Lympfknoten sind
  • warme Kompressen
    – beschleunigen die „Reifung“ der Eiterabszesse in den Lympfknoten und lindern Schmerzen
  • wärmende Salben z. Bsp. mit Kampfer
  • Kartoffel-Wickel (Kartoffeln halten die Wärme besonders lang)

Was man nicht tun sollte

  • mit Druse-Bakterien verunreinigte Weiden sollten mindestens 4 Wochen lang nicht genutzt werden

Vorbeugende Maßnahmen

  • vermeide eine Schwächung des Immunsystem deines Pferdes
  • verneide unnötigen Stress

To Do – Liste

  • unbedingt Tierarzt holen, denn der kann mittels Tupferprobe feststellen, ob es sich wirklich um Druse handelt
  • erkrankte Pferde sofort isolieren
  • verschiedene Stallbereiche schaffen für gesunde Pferde, kranke Pferde und Verdachtsfälle
  • täglich bei allen Pferden im Stall Fieber messen – sobald Fieber auftritt den Tierarzt rufen und das Pferd isolieren
  • Desinfektion der ganzen Box – und Nachbarbox
  • Wechsel der Kleidung und Händedesinfektion nach jedem Kontakt mit erkrankten Pferden
  • keinen Zutritt für Besucher, Gäste oder andere nicht zum Pferd (Stall) gehörenden Personen zum Quarantänebereich
  • ausschließlich als „gesund“ getestete Pferde in andere Bestände bringen

Rezept für die Zubreitung eines warmen Kartoffel-Wickels

  • Je nach Grösse der zu behandelnden Stelle 1/2 – 1 kg Kartoffeln
  • Leinen- oder Baumwollsack

So gehts:

  • Die Kartoffeln werden mit der Schale gekocht und dann zerdrückt.
  • Anschliessend werden zerdrückten Kartoffeln in einen Leinen- oder Baumwollsack gepackt, welcher dann noch heiss auf die erkrankte Stelle gelegt / gebunden wird.
  • ACHTUNG: Wenn die Kartoffelmasse zu heiß ist, dann lege einzusätzliches Tuch unter, damit sich dein Pferd nicht verbrennt.

Begriffserklärung

  • Tupferprobe (wird auch Abstrich genannt)
    – Mit einem saugfähigem Material wird ein Abstrich beim Pferd genommen. So kann festgestellt werden, ob das Pfer Erreger, Keime, Bakterien etc. hat.

Links zu verschiedenen Berichten über Druse

Klinik für Pferde in München: –> Infosheet Druse

St. Georg: –> Druse, mehr als eine Erkältung

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