Richtige Zahnpflege für Pferde

Wissenswerte Fakten über Pferdezähne

Jedes Pferd besitz von Natur aus im Fohlenalter 28 Zähne (Milchgebiss Fohlen: 24-28). Sie sind äußerst wichtig für die Nahrungsaufnahme- und Zerkleinerung. Damit sind sie überlebensnotwendig. Im Pferdealter zwischen 2,5 und 4,5 Jahren kommt es zum Zahnwechsel. Aus diesem Grund sind besonders in diesem Alter halbjährige Zahnkontrollen empfehlenswert um mögliche Fehlstellungen rechtzeitig zu erkennen und zu korrigieren. Ab 5 bis 6 Jahren haben die Pferde dann ihr Gebiss, wie es lebenslang bleiben wird. Ein ausgewachsenes Pferd besitzt dann 24 Backenzähne und 12 Schneidezähne. Hengste haben zudem zwei Hakenzähne, die fast ausschließlich nur bei Hengsten auftreten. Gelegentlich können sie auch Stuten besitzen. Ein typischer Schneidezahn besteht im Übrigen aus Zahnzement, Zahnschmelz und Zahndentin. Im Jahr wachsen Pferdezähne etwa 3 mm. Dabei sind die oberen Backenzähne um ca. 50% breiter als die unteren Zähne…

Wieviele Zähne hat ein Pferd

  • Fohlen bei der Geburt: 12 – 16 Milchzähne
  • Fohlen bis zum Zahnwechsel: 24 – 28 Milchzähne
  • ausgewachsenes Pferd: 36 – 44 Zähne (abhängig von der Anzahl der Hengst- und Wolfszähne)

Genau wie bei Menschen, muss auch das Zahnkleid der Pferde ab und an kontrolliert werden. Denn Zähne putzen so wie wir es kenne geht dann doch etwas schwieriger. In der Regel werden die Zähne unserer liebsten Vierbeiner einmal pro Jahr kontrolliert. Bei Jungpferden bis zu 5 Jahren ist eine halbjährige Kontrolle empfehlenswert. Gerade bei Pferden, die ein Problem mit der Trense haben, extrem viel mit den Zähnen knirschen oder auch den Hilfen beim Reiten ausweichen und nur sehr schwer rittig sind ist eine Zahnkontrolle sinnvoll.

Es gibt aber auch viele weitere Anzeichen, die deutlich machen, dass es im Pferdemaul drückt.

Mögliche Hinweise auf eventuelle Zahnprobleme

  • Das Pferd zeigt beim Auftrensen eine deutliche Abneigung gegenüber dem Gebiss
  • Bei der täglichen Arbeit unterm Sattel entzieht sich das Pferd den Hilfen. Es kann gelegentlich zu Kopfschlage, Unwillen bei leichter Anlehnung, Kopfschütteln oder Zähneknirschen kommen. Auch Unarten wie Steigen können unter anderem mit auftreten.
  • Im Pferdekot sind unzerkleinerte Haferkörner zu finden. Das führt darauf zurück, dass das Pferd Schmerzen in den Zähnen hat und das Futter nicht ausreichend zermahlen kann.
  • Das Pferd nimmt massiv ab oder ist bereits sehr dünn, obwohl der Futterplan nicht verändert wurde. Das ist ein Zeichen, dass das Tier Schmerzen hat.
  • Auch ist sehr häufig ein ekeliger Geruch aus dem Pferdemaul wahrzunehmen.
  • Bei manchen Tieren stumpft das Fell ab und ist nicht mehr glänzend und weich.
  • Koliken können ebenso ein Anzeichen auf mögliche Zahnprobleme sein.
  • Das Pferd spuckt kleine Heubatzen beim Fressen wieder aus.
  • Nasenausfluss
  • Sind die Zahnschmerzen schon fortgeschritten, so kann das Pferd auch kopfscheu werden.
  • Lahmheiten könne ebenso darauf hindeuten.
  • Viele Pferde verwerfen sich im Genick um sich so dem Druck zu entziehen. Auch lassen sie sich nicht seitwärts stellen und richten.

Wildpferde fressen nur das, was ihnen die Natur gibt. Heu, Stroh, Müsli und auch Leckerlis kennen sie nicht. Ein natürlicher Abrieb der Kauflächen ist gewährleistet. Durch die heutige Domestizierung des Pferdes als „Hauspferd“ müssen die Tiere einen Großteil der Nahrung nicht mehr abbeißen oder ausgraben. Dem Pferd wird in der üblichen Boxenhaltung das meiste kaugerecht serviert – es muss nur noch fressen. Das hat zur Folge, dass die Kauflächen sich nicht gleichermaßen abnutzen oder sogar ganz falsch abnutzen. Dadurch können Unebenheiten und spitze Kanten entstehen, die in die Wangen spießen oder anderweitig drücken. Hinzu kommt, dass fast jedes Pferd eigentlich schon einmal ein Gebiss im Maul hatte oder im regelmäßigen Wochentraining mit Wassertrense oder Kandare geritten wird. Ungehorsam, Unarten und auch das entziehen de Hilfen sind erste Anzeichen darauf, dass etwas im Zahnkleid drückt. Zahnprobleme und mangelnde Zahnkontrollen sind keine Seltenheit und können massive Schmerzen hervorrufen. Aufbau der Rückenmuskeln wird leider Nichts bringen, wenn es im Gebiss schmerzt und das Pferd deshalb vielleicht verspannt ist.

Im Jahr wachsen Pferdezähne im Schnitt etwa 3mm. Bei den meisten Pferden ist der Abrieb jedoch viel zu gering. Auch entstehen dann sehr häufig Haken, die beim Fressen und auch anlegen einer Trense ins Zahnfleisch oder auch die Zunge stechen könne. Die regelmäßigen Zahnkontrollen können von einem entsprechenden Zahnarzt oder Tierarzt durchgeführt werden. Er kann Wellen, Unebenheiten, Haken und andere Störfaktoren beheben, sodass das Zahnkleid wieder funkelt. Auch muss sehr häufig Zahnstein entfernt werden. Manche Pferde entwickeln sogar sogenannte „Wolfszähne“. Dies sind spitze Zähne, die aus dem Oberkiefer herauskommen. Pferde mit solchen Zähnen haben große Schmerzen. In der Regel kann de Tierarzt sie entfernen, da sie nur eine kurze Wurzel haben. Fazit ist: Durch regelmäßige Kontrollen der Zähne wird die Gesunderhaltung und damit auch die Lebensqualität der vierbeinigen Freunde gefördert.

Doch was genau macht der Tierarzt bei den Kontrollen eigentlich?

Zuerst macht er sich ein Bild von den Zähnen. Er prüft, ob die Zähne komisch reiben, die Kaufflächen vielleicht auch unterschiedlich stark abgenutzt werden, das Pferd irgendwo Schmerzpunkte hat, ob gespaltene Zähne vorliegen oder andere Schäden sichtbar sind. Wie reagiert das Pferd auf die Trense? Lässt es sich problemlos am Kopf anfassen? Hat es geschwollenen Lymphknoten? Frisst das Pferd nicht mehr richtig? Sperrt es das Maul öfters auf? Etc.

Zudem untersucht der Tierarzt die Maulhöhle. ER tastet die Zähne, die Wangen und auch die Zunge ab. Dabei sucht er unter anderem Narben oder andere Spuren, die auf Stich- oder auch Schnittwunden verweisen. Denn nicht selten stechen kleine Haben sehr gerne ins Fleisch. Probleme wie zu lange Zähne, Wolfszähne, Hengstzähne, Stufen oder Wellen in der Kauebene, Haken, Geschwüre und auch Wunden in der Schleimhaut könne vom Tierarzt sehr gut behandelt werden. In der Regel wird das Tier sediert. Sobald es im Traumland ist, bekommt das Pferd eine Maulsperre angelegt. Der Kopf wird häufig in der Boxentür aufgehangen. Somit kann der Tierarzt optimal ins Pferdemaul hineinblicken. Als erstes werden in der Regel die Backenzähne behandelt. Auch die vorderen Schneidezähne werden dann geschliffen. Übermäßig vieles Zahnstein wird auch entfernt. Wichtig ist jedoch, dass das Pferd nach der Zahnbehandlung mindestens 2 Stunden nichts frisst. Denn sonst kann es unter Umständen zu einer Kolik kommen. Ebenso ist es von Pferd zu Pferd unterschiedlich, wie es die Narkose verträgt. Die einen mehr und die anderen weniger. Auch ist es normal, dass die Pferde unmittelbar nach der frischen Behandlung erst einmal fühliger im Zahnbereich sind. Sowohl beim Fressen als auch mit der Trense. Den Tieren sollte genug Zeit gegeben werden, sich an die Veränderungen im Zahnkleid zu gewöhnen.

 

 

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