Weitere Namen der Krankheit
- Fesselekzem
- Raspe (Mauke zieht sich von der Fessel an den Karpalgelenken hoch)
Fachbezeichnungen:
- ekzematösen Mauke (Eccema squamosum bzw. madidans)
- verrukösen Mauke (Dermatitis verrucosa)
- Brandmauke (Dermatitis gangraenosa)
Definition der Krankheit
- Mauke ist eine bakterielle Hautentzündung meistens in der Fesselbeuge des Pferdes. Vorzugsweise erkranken Pferde mit langem Behang.
Symptome der Krankheit
- leicht gerötete Haut
- dickere und warme Haut
- Haarausfall und kleine weiße Krusten an den betroffenen Stellen
- harte und schorfige Krusten, darunter sind tiefe offene Wunden
- schwammige Haut mit schmierigem Belag, Pusteln und Blasen
- betroffene Stellen sind bei Berührung sehr schmerzhaft
- oft jucken die betroffenen Stellen
Welche Pferde sind besonders gefährdet
- grundsätzlich kann jedes Pferd Mauke bekommen
- besonders Pferde mit hellem Fell
- junge, sich noch im Wachstum befindliche Pferde (das Immunsystem wird stark beansprucht)
- alte Pferde (das Immunsystem funktioniert oft nicht mehr so gut)
- Pferde mit dichtem Fesselbehang, da sich darunter Bakterien gut einnisten können (Friesen, Tinker, Shire Horses)
Mögliche Ursachen und Auslöser der Krankheit
- zu viel Feuchtigkeit über einen längeren Zeitraum
- schlechte Boxen- und Pferdehygiene
- Nährstoffmangel durch eine falsche Fütterung
- erhöhte Leberwerte
- schwaches Immunsystem
- Fellwechsel
- langer Behang an den Fesseln
- Stress und Allergien
- Milben und Pilzinfektionen
- Jahreszeit: Mauke tritt meistens auf wenn es feuchter ist – also im Spätherbst und Winter
Verlauf der Krankheit
- zuerst hat das Pferd leicht gerötete Stellen unter dem Fell an den Fesselgelenken, die man häufig übersieht
- danach geht an den betroffenen Stellen das Fell aus (oft wird hier erst mit der Behandlung begonnen, weil die leicht geröteten Stellen unter dem Fell nicht gleich gefunden werden)
- als nächstes bilden sich harte und schorfige Krusten, die wie Schmutz aussehen
- die Krusten fallen nicht ab, sie werden dicker und härter, da die Entzündung darunter sich immer weiter ausbreitet und tiefe schmerzhafte Wunden in die Haut des Pferdes frißt
- die Beine werden dick und heiß, das Pferd kann lahm gehen
- erfolgte bis hier noch keine Behandlung, kann sich eine Vergiftung im ganzen Körper des Pferdes ausbreiten
- Mauke kann tödlich enden – aber nur wenn sie nicht behandelt wird und sich ausbreiten kann. Daher ist es wichtig, so früh wie möglich das betroffene Tier zu behandeln
Was ist bei der Fütterung zu beachten
- Futtermittel mit viel Eiweiß, Zucker und Stärke sind nicht optimal
- eine Unterversorgung von Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen vermeiden
- mineralstoffhaltiges Futter mit Zink, Selen und Kupfer verwenden
- Zink hilft die Entgiftung und das Immunsystem des Körpers anzukurbeln
- kein Getreide, auch keine getreidehaltige Leckerli
- kein Brot
- kein Kraftfutter
- kürzere Weidezeiten, um Eiweiß zu reduzieren
- keine Silage oder Heulage, da das Pferd übersäuern kann
- kein Futter (Kraftfutter, Müsli, Leckerli) mit chemischen Zusatzstoffen
- kein synthetisches Mineralfutter
- nur Heu mit naturbelassenen Möhren, Äpfeln und Kräutern füttern
Wie kann behandelt werden
- betroffene Stellen mit Wasser und einer desinfizierenden Seife (Kernseife oder Jodseife) sanft waschen, damit sich die Krusten aufweichen können
– die aufgeweichten Krusten täglich vorsichtig entfernen – Achtung unter den Krusten können tiefe schmerzafte Wunden sein
– das Entfernen der Krusten kann sehr schmerzhaft für das Pferd sein - betroffene Stellen trocknen und mit antibakterieller, desinfizierender Salbe (z. Bsp. Jodsalbe) einreiben
- probiotische Reinigung mittels BacControl –> Das Aufsprühen der Reinigung hat zur Folge, das die Beine des Pferdes mit gutartigen probiotischen Bakterien besiedelt werden, die einen hohen Feuchtigkeitsbedarf haben –> schnelles Abtrocknen der Beine
- Bewegung hilft gegen Schwellungen an den Beinen –> aber bitte nicht zu anstrengend (betroffene Tiere können in der Herde mitlaufen)
Kräuter und andere Hausmittel, die helfen können
- Kamille, Salbei und Thymian haben beruhigende und entzündungshemmende Eigenschaften
– koche einen Sud aus ihnen, lass den Sud abhühlen und wasche damit die von der Mauke betroffenen Stellen ab - Kokos- oder Mandelöl
– pflege die Stellen rund um die Mauke damit, dann bleibt die Haut da geschmeidig und gesund –> so hinderst du die Mauke daran, sich auszubreiten - Probolis wirkt antibakteriell und pilzhemmend
– Probolis bekommst du in der Apotheke, beim Imker oder im Internet –> dünn auf die Wunde auftragen
– bitte achte auf die Qualität von Probolis - Knoblauch wirkt entzündungshemmend und hilft gegen Pilze und Parasiten (Vorsicht zuviel Knoblauch ist nicht gesund)
– 2 Knoblauchzehen in Mandel- oder Kokosöl einlegen, durchziehen lassen und die betroffenen Stellen behandeln - Teebaum- oder Lavendelöl wirkt antibakteriell und entzündungshemmend
– bitte erst auf der gesunden Haut auf Verträglichkeit testen, denn durch die ätherischen Öle können manche Pferde allergisch reagieren - Sauerkraut enthält Milchsäure und Mineralstoffe –> Milchsäure senkt den PH-Wert der Haut, so dass sich die Bakterien nicht mehr wohlfühlen
– Sauerkrautumschläge an den betroffenen Stellen - Blutegel
– das Immunsystem darf nicht komplett am Boden sein und das Pferd darf nicht zu viele Medikamente genommen haben, denn dann beißen die Egel schlecht - Schwefelblütenpulver mit Ballistol Öl gemischt wirkt super gegen Mauke
Was man nicht tun sollte
- verwende keine Cremes, die die Wunde luftdicht verkleistern (Melkfett, Penaten Babycreme….)
- keine Bandagen oder Gamaschen anlegen, das könnte reiben
- Achtung: Falls du dein Pferd mit BacControl behandelst, solltest Du keine Kräuter und Pflanzenöle verwenden, die eine desinfizierende Wirkung haben, da diese die BacControl Bakterien hemmen und ihre Wirkung auflösen können. Das gilt natürlich auch für andere desinfizierende Mittel!
Bekämpfung von Ursachen –> Feststellung durch den Tierarzt
- Milben
– betroffene Stellen mit Spezialshampoo waschen
– alles was mit dem Pferd in Berührung kam muss gewaschen werden: Putzzeug, Sattelzeug, Box - Bakterien
– der Tierarzt verordnet ein Antibiotikum - Pilz
– betroffene Stellen mit Spezialshampoo waschen
– alles was mit dem Pferd in Berührung kam muss gewaschen werden: Putzzeug, Sattelzeug, Box
– es gibt eine Impfung, die 2x innerhalb von 4 Wochen verabreicht werden muss –> Zerstörung des Pilzes von innen - Allergien
– Futterauslöser: im Ausschlußverfahren Bestandteile des Futters weglassen und die Reaktion verfolgen
– tierische Auslöser: Herbstgrasmücken oder Kriebelmücken - Stress
– Umzug, langer Transport, viele Turniere, schlechte Herdenstruktur …
Egal was der Auslöser ist, ein schwächelndes Immunsystem – aus welchen Gründen auch immer – ist immer mit verantwortlich, das Mauke ausbrechen kann. Daher ist es wichtig, das dein Pferd ein gesundes starkes Immunsystem hat.
Vorbeugende Maßnahmen
- Kurweise Kräuter füttern
- Box regelmäßig mit EMS (Effektive Mikroorganismen) auswischen
Rezept für Maukesalbe
- Du kannst eine Maukesalbe selbst herstellen –> Rezept
Begriffserklärung
- Trockene Mauke
– Es bildet sich krustiger Schorf. Auch hier sammeln sich Keime in diesem Schorf. Bei starker Ausprägung von trockener Mauke können die Krusten auch Schmerzen beim Pferd verursachen. - Nasse Mauke
– Die betroffenen Haustellen nässen und bilden einen schmierigen Belag. - Warzenmauke
– Hält die Mauke sehr lange und unbehandelt an, entstehen millimeter- bis zentimeterdicke, warzenähnliche Wucherungen, die man Warzenmauke nennt. Die Warzenmauke verläuft meist chronisch. - Brandmauke
– entsteht durch Infektion mit Fäulnisbakterien –> Absterben und Ausfallen größerer Hautbezirke