Möhren in der Pferdefütterung – Was man wissen sollte

Alles was man über Möhren in der Pferdefütterung wissen sollte…

Reiteinsteiger, fortgeschrittene Reiter, aber auch jeder Mensch, der nichts mit Pferden zu tun hat, weiß, dass die Vierbeiner die orangenen Rüben lieben. Zur Belohnung nach getaner Arbeit, als schmackhafte Ergänzung der Hafer- oder Gersterationen oder auch einfach mal so für Zwischendurch. Doch was bietet die Mohrrüben unseren Vierbeinern eigentlich alles? Und sind sie wirklich so gesund?

Zunächst erst einmal enthalten die Mohrrüben die gesundheitsfördernden Carotinoide. Dies sind natürlich vorkommende fettlösliche Pigmente, welche der Möhre ihre charakteristische orange Farbe verleihen. Besonders in den kalten Wintermonaten, sowie im Herbst freuen sich Pferde über die kleinen Leckerbissen, denn die Zeiten auf der Koppel werden mit der abnehmenden Tageslänge immer kürzer. Gerade dann sind sie über die kleinen Vitamin-Booster sehr dankbar. Die Carotinoide werden im lebenden Organismus umgewandelt zu Vitamin A, ein wichtiger Bestandteil des Vitaminhaushaltes beim Menschen als auch beim Pferd. Empfehlenswert ist es, immer eine Hand voll Möhren mit zur täglichen Futterration hinzuzufügen. Viele Reiter denken jedoch: „Viel hilft viel“. Sie meinen es besonders gut mit ihren Lieblingen und füttern Massen an Möhren. Jedoch kann genau das auch zur Überflutung des Organismus mit Vitamin A kommen. Außerdem gibt es auch hin und wieder Pferde, die sehr empfindlich auf Karotten reagieren. Eine Übermenge an Möhren kann da leicht zu kolikartigen Erscheinungen führen. Auch Pferde mit erheblichen Durchfallproblemen oder Kotwasser sollten die Rüben nur gelegentlich und vor allem in geringen Mengen bekommen.

Hat man sich dazu entschlossen, die Karotten gemeinsam mit jeder Kraftfutterration zu füttern, so sollte man darauf achten, die Leckerbissen im Ganzen zu füttern. Denn viele Pferde stehen wartend vor den Trögen und stürzen sich sofort auf das Futter im Trog. Zerkleinerte Möhren oder auch kleine Stückchen fallen nicht so gut auf und ehe man es bemerkt, können sich die Lieblinge an den kleinen Leckerbissen verschlucken. Es muss nicht immer böse ausgehen, doch kann es auch zu Schlundverstopfungen kommen. Ganze Möhren sind demnach optisch besser erkennbar und die Pferde haben zu alledem auch was zum Kauen.

Pferde mit einem erhöhten Körpergewicht sollten ebenso nur ab und zu mal eine Möhre bekommen, denn es ist unglaublich, wie viel Zucker diese kleinen Dinger enthalten. Besonders die kleinen und jungen Möhren haben einen größeren Zuckeranteil, nämlich stolze 6%. Genau deshalb sind gerade Diese besonders schmackhaft. Zu erheblichen Problemen kann es genau dann kommen, wenn ein Pferd Stoffwechselprobleme hat oder anderweitige Erkrankungen, wie zum Beispiel Cushing- und Hufrehepatienten. Aber auch Pferde die das sogenannte EMS haben, sollten lieber keine Möhren, Äpfel, Bananen oder andere Leckereien bekommen. Das equine metabolische Syndrom (EMS) ist eine Erkrankung des endokrinen Systems bei Pferden. Betroffene Tiere sind dabei meistens sehr fettleibig. Auch kann u.a. eine schleichende Rehe einsetzen.

Darüber hinaus sollte man stets darauf achten, dass man immer das grüne Ende der Möhre abschneidet, bevor man sie dem Pferd gibt. Denn was für den Menschen nicht gesund ist, kann erst recht auch nicht gesund für das Pferd sein. Gerade dieses grüne Stümmelchen enthält einen erhöhten Gehalt an Blausäure, die für jeden Organismus gesundheitsschädlich ist.

Heutzutage werden viele Möhren in großen Plantagen angebaut um den Bedarf an Möhren in Deutschland und auch allen anderen Ländern in Europa und der Welt zu decken. Sie unterliegen nicht selten unnatürlichen Bedingungen und werden mit wachstumsfördernden, geschmacksfördernden und anderweitigen Chemikalien besprüht und gespritzt. Besonders stark werden sie mit Nitrat belastet. Aus diesem Grund sollte man jederzeit darauf achten, nur Gemüse aus eigenem Anbau oder von regionalen Bauern verfüttern. Denn da weiß man was drin ist und kann es guten Gewissens verfüttern. Hinzu kommt, dass es viele Reiter besonders gut meinen und gleich riesige Säcke kaufen, die sie vielleicht sich zusammen mit einer Freundin teilen. Doch einmal angefangen mit dem Riesensack, merken die meisten schnell, dass sie eigentlich gar nicht hinterher kommen mit füttern. Und ehe sie es bemerken haben die Möhrenmassen braune Flecken oder haben sogar schon Pilzkulturen entwickelt. Diese Möhren gehören entsorgt und dürfen keinesfalls an die Tiere verfüttert werden. Denn dadurch werden sie krank, können Koliken bekommen oder es entwickelt sich eine schleichende Rehe. Das gleiche gilt für unter Frost befallene Möhren.

Nicht zu guter Letzt fördern die orangen Leckerbissen die Darmflora und bilden Nährboden für Darmparasiten.

Fazit ist, dass die orangen Karotten sowohl beim Reiter, als auch beim Pferd sehr beliebt sind. Sie schmecken gut und enthalten reichlich an Vitamine. Doch sollte man immer die Menge im Auge behalten. Möhren als Hauptfutter zu füttern ist  wegen dem  Zucker, dem Beta-carotin, dem Nitrat und hin und wieder der Schimmelpilze wegen nicht zu empfehlen. Als Zugabe zum Kraftfutter und Müsli bzw. als Leckerlein sind sie ein willkommener Vitaminbooster.

 

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